Nicht lustig!

Theoretisch würde Gert Fröbe heute 100 Jahre alt werden. Praktisch ist er schon über 20 Jahre tot. Als Kind fand ich den Schauspieler lustig – später nicht mehr so.

Das schrägste, was ich mal im Fernsehen mit ihm gesehen habe, war eine experimentelle Talkshow, von der es wohl nicht mehr als fünf Sendetermine gab, weil das Konzept zu einem völligen Desaster führte und daran war der Termin, bei dem Gert Fröbe beteiligt war, wohl einer der Hauptgründe.

Das Konzept bestand darin, dass man zwei Gäste in ein Studio steckte, die ohne Moderator und ohne vorgegebenes Thema irgendwie eine Stunde miteinander verbringen sollten, natürlich ohne dass dem Zuschauer langweilig wird. Das Miteinander sollte in einem Raum vor schwarzer Kulisse,mit zwei schwarzen Sesseln und dazu ausgerichteten Punktstrahlern stattfinden. Die Kamera wurde hingestellt und lief einfach, kein Mensch war außer den beiden Talkern anwesend.

Damit die beiden nicht wieder absagen oder auswendig gelernten Fragen aneinander runterleiern können, wurde ihnen vorher nicht verraten, mit wem sie die Stunde verbringen würden.

Und so kam es, dass Gert Fröbe dort auf eine Frau (mit längeren blonden Locken? Schriftstellerin??)  traf, die es sich erlaubte, ihn nicht zu kennen. Ihn, den berühmten Goldfinger-Darsteller! Sie dagegen war beleidigt, dass er mit ihrem Namen nichts anfangen konnte (ich im übrigen auch nicht) und er sich keineswegs für sie interessierte, genauso wenig, wie sie für ihn. Und so kästen sich die beiden gegenseitig ob dieser Ignoranz an, wurden immer ausfallender, bis nach relativ kurzer Zeit der Herr Fröbe das Studio genervt und aufgebracht verließ (Gottseidank war’s  nicht abgeschlossen).

Nun saß die Gute alleine da und schnaubte noch ein bisschen vor sich hin und ….

Was dann geschah, erinnere ich mich nicht mehr. Ob sie auch ging und den Rest der Stunde das Studio leer zu sehen war?

Vielleich gibt es jemanden, der sich an diese Sternstunde der Fernsehgeschichte erinnert. Vielleicht kommt dann raus, dass meine Erinnerung völlig verquer und mit recht viel Phantasie durchsetzt ist. Leider weiß ich auch nicht mehr, auf welchem Sender, aber es muss auf jeden Fall einer der öffentlichen gewesen sein, naheliegend wäre SFB… aber wie gesagt, ich erinnere mich nicht mehr…

Posted in Film & Fernsehen, Nostalgie & Retrospektive, Tiefenentspannung | Tagged , | Leave a comment

N….

Ein politisch völlig unkorrekter Lieblingswitz muss heute raus:

Ein Chinese betritt eine Bar. Hinter dem Tresen arbeitet ein Dunkelhäutiger.
Der Chinese: “Haben Sie Glog von Lum?”
Der Schwarze: “Nein”, und er fügt hinzu: “das heißt ‘Grog von Rum’”, er wiederholt die korrekte Aussprache noch einmal, schickt den Chinesen vor die Tür, damit er noch einmal herein kommt und es noch einmal versucht.
Der Chinese: “Haben Sie Glog von Lum?”
Der Schwarze: “Nein, das heißt ‘Grrrog von Rrrrrrrum’! Versuchen Sie es noch einmal.”
Der Chinese geht raus und kommt wieder herein: “Haben Sie Glog von Lum?”
Der Schwarze schüttelt den Kopf. “Ich zeige Ihnen das jetzt. Stellen Sie sich hinter den Tresen und ich gehe raus und komme wieder rein.”
Gesagt, getan.
“Haben Sie Grog von Rum?”
Der Chinese: “Wil bedienen keine Negel.”

PS: Die bösartig-rassistische Bezeichnung ‘Bimbo’, möglicherweise von einem zentralafrikanischen kleinen Städtchen dieses Namens abgeleitet, bezeichnete (zumindest soweit mir bekannt ist) insbesondere den Vergleich zu Affen. ‘Bimbo’ wird in Großbritannien angeblich immernoch als Schimpfwort für jene Frauen gebraucht, die bei uns als ‘Blondinen’ abgewertet werden.
Ziemlich schrill ist das Gedicht ‘Bimbo der Kanibale‘.
Anfang der 90er wurde das Schimpfwort noch relativ häufig und völlig zwanglos im Gebiet der ehemaligen DDR benutzt (insbesondere da, wo Übergriffigkeiten an der Tagesordnung waren…), so wie dort die Vietnamesen auch recht selbstverständlich als ‘Fidschis’ bezeichnet wurden. In wieweit sich das auch auf privater Ebene bewusst verändert oder verwachsen hat, habe ich nicht beobachtet.

PPS: Das lustige Buchstaben-Lernspiel ‘Bimbo’ (Dauerbrenner des Verlages Scholz. Ursprünglich war das Spiel in den frühen 30er Jahren beim Verlag Paul Mehl, Berlin, erschienen.) wurde in den 70ern ersatzlos gestrichen, obwohl der dargestellte ‘Bimbomann’ ganz offensichtlich eine weiße Hautfarbe aufweist. Hier wäre eine Umbenennung doch viel einfacher gewesen, als bei vielen anderen sprachlichen Verrenkungen, die seit dieser Zeit passiert sind. Aber vielleicht hatte es ja auch einen ganz anderen Grund? Leider fehlte bei meiner, vor langer Zeit auf einem Flohmarkt erstandenen Kartenschachtel die Spielregel.  Falls jemand im Besitz dieses seltenen Guts sein sollte, ich wäre schwer interessiert!
(Im Internet habe ich bislang vergeblich gesucht.)

PPPS: Worüber ich noch gar nichts gefunden habe, ist eine in den 60ern beliebte aufblasbare(?) Billig-Artikel-Puppe, genannt “Inky Dinky”: schwarz wie Tinte und luftgefüllt wie ein kleines Beiboot, mit großen Wackelaugen und blutwurstartigen krummen Armen und Beinen…

PPPPS: Betrachtungen zum Mohren hatten wir schon mal vor drei Jahren

PPPPPS: Das Palindrom REGEN ist keins mehr…

Posted in Nostalgie & Retrospektive, Politik & Platitüden, Quatsch & Spielerei, Worte & Wörter | Tagged , , , , , | 2 Comments

Meine erste Erdbeere

in diesem Jahr.
Natürlich wurde sie tausende von Kilometern durch die Welt gefahren und schmeckt längst nicht so, wie die inländischen im Mai. Aber damit sie trotzdem oder gerade deswegen nicht viel zu schnell in meinem Bauch verschwindet, dachte ich: Aus eins mach acht.
Das hat, was die Zeitverzögerung betraf, nur minimal geklappt, aber es sah gut aus:

Posted in Am Wegesrand & jwd, Speisen & Nippen, Wilde Natur | Tagged | 2 Comments

Muttersprache

HandytelefonierereiTag der Muttersprache. Deutsch ist meine Muttersprache, mein Vater spricht aber auch Deutsch. Als Muttersprache. Vielleicht gibt es keine Vatersprache, weil Männer angeblich nicht viel reden. Im Sinne von Unterhaltung. Dafür halten sie gerne Vorträge. Lange Vortrage. Da kommen auch einige Wörter zusammen!
Die These, das Frauen erheblich mehr reden als Männer scheint ja seit einigen Jahren auch einigermaßen widerlegt.

Wäre es nach meiner Mutter gegangen, hätte ich allerdings kein Wort berlinern dürfen.
Von meiner Mutter habe ich Berlinisch also nicht gelernt.

Mütter reden ja heutzutage kaum noch mit ihren Kindern, worunter die Kindersprache ziemlich leidet. Mütter reden hauptsächlich mit diesen kleinen flachen Kästchen, die auch piepsen, wenn man drauf rumdrückt. Am liebsten reden Mütter mit den Kästchen während sie den Kinderwagendurch die Gegend schieben, dabei merken sie auch manchmal gar nicht, dass der Wagen schon wippend in den fließenden Verkehr hineinragt, das Kind von den vorbeidonnernden PKWs, Bussen und LKWs schon halb wahnsinnig wird, während sie selbst fröhlich plappernd am Rinnstein stehen.

Posted in Neukölln-Rixdorf, Susanne Klickerklacker, Worte & Wörter | Tagged , , , | Leave a comment

gottgefällig

” Warum hat es Gott gefallen, uns (Männern) eine Rindsroulade zwischen die Beine zu hängen?” so stellt nur Jörg Thadeusz eine wirklich interessante Frage in einer radioeins- Anmoderation zu einer Fotoausstellung. Oder war’s diese in Wien, wo das männliche Puplikum auch nackt ist?

Ich muss lachen und mir die Rindsroulade vorstellen, oder tagesaktuell auch eine Pferderoulade, aber damit nicht genug, denn schwupps, schon denke ich auch noch an den lausigen kleinen Nacktmull, der mit derartigen Vergleichen ebenfalls seit seiner Entdeckung vor ca. 170 Jahren bedacht wird – oder umgekehrt. Und dann denke ich an einen anderen Moderator (wer war das nur?), der vor einiger Zeit immer wieder ganz oberschlau von der Nacktmulle sprach, und sich damit natürlich als Depp auf dem Gebiet des Heterocephalus glaber verriet. Die Bezeichnung “Mulle” sollte einzig und allein weiblichen Katzen zustehen! Und -außer im Plural – keinen afrikanischen, pelzlosen Maulwurfsmurkeln (und erst recht keinem Pferd).
“Ja, aber es heißt doch Nackt-Mulle, das ist doch wie bei Gir-Affe oder Meer-Schwein” höre ich ein Raunen.
“Na und”, sagen die Zoologen, “das e am Ende kommt trotzdem weg”.
“Aber Mull ist doch Verbandsmaterial”, raunt es prompt aus einer anderen Ecke.
“Und nicht nur das”, mischt sich jetzt ein Geografiekundiger ein, ” Mull ist auch eine west-schottische Insel.”
Und eine Art Humus heißt auch noch Mull. Wahrscheinlich deshalb, weil sich hier die Maulwürfe am liebsten durchbuddeln. Weshalb hie und da der Maulwurf gerne Mull genannt wird.

Posted in Antworten & Fragen, Kunst & Kultur, Lieschen Müller & Toni Normalo, Susanne Klickerklacker, Wilde Natur | Tagged , , | Leave a comment