und in diesem Billigklamottenladenketten finde ich nur selten was, das mir tatsächlich gefällt und – dann auch noch passt! Deshalb nähe ich in letzter Zeit wieder mehr selber. Wenn’s dann etwas seltsam an mir rumhängt, ist es wenigstens meine eigene Schuld und handgemacht und zur Not wird’s zum Trend erklärt.
Nun war ich aber doch mal wieder ganz arglos bei C&A und dachte: vielleicht gibt’s ja doch mal wieder sowas, wie beispielsweise rotschwarz-gestreifte Jeans oder so.
Wirklich gefunden hab ich natürlich nichts, aber ein Shirt wollte ich dann doch mitnehmen. An der Kasse lege ich das Hemd auf dem großen leeren Tisch ab, um mein Portemonnaie aus dem Rucksack zu fummeln. Und schon geht die Alarmanlage los, der Tisch pfeift lautstark. “Nehm se mal ihre Sachen da wieder runter!” werde ich angewiesen.
“Wieso pfeift der Tisch den?”
“Weil Sie noch nicht bezahlt haben.”
“Wenn ich bezahlt habe, darf ich meine Sachen da hinlegen ohne dass es pfeift?”
“Ja.”
Ich überlege kurz, “wer will denn seine Sachen nach dem Bezahlen da hinlegen, dann will man doch weggehen”, bemerke ich zaghaft.
“WIESO pfeift der Tisch?” ich meine die Frage ernst.
Für die Kassiererin und die Kundin hinter mir war es aber offenbar die döfste Frage, wo gibt…
“WEIL SIE IHRE UNBEZAHLTEN SACHEN DA RAUFGELEGT HABEN!” setzen mir beide genervt zu.
“Ja-aa.
Ich hab’s ja verstanden…”
Aber WARUM SOLL dieser Tisch pfeifen, wenn man was drauflegt? Welch tieferer Sinn, welche praktische Überlegung verbirgt sich hinter dieser großflächigen Alarmanlage?
Damit die Kassiererin hört, ob sich in einem Häufchen Stoff noch was unbezahltes befindet? Dafür der ganze Stress? Dafür muss man sich heutzutage die Klamotten zwischen die Beine oder unter den verschwitzten Arm klemmen? Weil Kassiererinnen nicht mehr mit ihren Augen und Händen die Kleidungsstücke auseinanderhalten können? Nur noch mit den Ohren?
Wie zukunftsweisend.
Wann gibt’s das auch für private Anwendungen – sorry, ich meine natürlich “Apps” – , wann ist es endlich soweit, dass sogenannte Funktionswäsche nicht nur mit künstlichen Antischweißdrüsen und GPS ausgestattet ist, sondern dass beim Wäschesortieren zu Hause auch ein Alarm losgeht, wenn falsche Stücke miteinander in die Waschmaschine geraten?
Und das beste wäre: Man kann dann auch eigene Alarmtöne installieren und verschiedene Kriterien aktivieren, je nach dem, ob man nach Farbe, Form oder Eigentümer sortieren möchte…
Da ist dann der Schlüpper von der Nachbarin auch ganz schnell identifiziert, mein lieber Scholli!